Basel, Erziehungsheim Klosterfiechten

Kommentar

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Gute Erfahrungen in Klosterfiechten

«Ich schreibe Ihnen diesen Brief aus meiner neuen Wahlheimat Canada. Ich habe von Ihrer Organisation im Blick gelesen und mich bei Ihnen angemeldet. Ich haette gerne im Forum einen Beitrag geschrieben, wusste aber nicht, wie ich auf die entsprechende Seite einloggen kann. Die verschiedenen Geschichten, wie schlecht Heim- und Verdingkinder bis in die 80ger Jahre behandelt wurden, haben mich beruehrt. Vorallem abstossend waren die Geschichten ueber das Verhalten von Pfaerrern und Nonnen in den katholischen Institutionen. Was mich verwundert, dass nicht ein Heim aus dem Kanton Basel genannt wurde (ausser Erlenhof). Ich war auch ein Heimkind, nach der Scheidung der Eltern, Basel Waisenhaus, dann Kinderstation Ruefenacht bei Brugg, dann Erziehungsheim Klosterfiechten, Basel. Im Gegensatz zu den Horrorgeschichten, die von andern Heimen berichtet wurden, kann ich nur sagen, dass ich dank Klosterfiechten und der damaligen Heimleiter Ernst und Ida Guggisberg nur gute Erfahrungen gemacht habe. Wir waren immer so um die 40 Buben, wir arbeiteten auf der Landwirtschaft, durften in Sommer- und Winterlager in die Ferien gehen und wurden auf rechtschaffener christlicher Grundlage erzogen. Pruegel gab es nie, das Essen war reichlich und gesund, und uns wurde beigebracht, dass Meinungsverschiedenheiten unter uns Buben nicht mit den Faeusten ausgetragen werden muessen. Auch wurde sehr Wert darauf gelegt, dass wir den Kontakt mit unsern Eltern aufrecht erhalten sofern diese es wollten. Nach der Pensionierung von Ernst Guggisberg hat sein Sohn Ruedi Guggisberg-Probst die Heimleitung uebernommen und hat dem Heim seine eigene menschliche und soziale Praegung gegeben. Unsere beiden Familien sind heute noch sehr befreundet. Ich moechte das nur sagen, um zu zeigen, dass nicht alle Kinderheime Institutionen des Grauens fuer Kinder waren. Mir tun die Menschen leid, die nicht den Vorteil einer humanen und freundlichen Heimleitung erleben durften und daher ihr ganzes Leben gezeichnet wurden. Ich bin heute (72) noch dankbar, dass trotz nicht gerade schoenen Verhaletnissen in der eigenen Familie durch das Heim Klosterfiechten mein Leben einen sehr positiven Ablauf genommen hat. Falls dieser Beitrag irgendwie in Ihr Forum kommt, moechte ich auch fragen, ob noch irgendwo ehemalige “Kloesterlibuben” zum Vorschein kommen und meine Worte bestaetigen koennen. Die Familien Guggisberg senior und junior verdienen es, als beispielhafte Heimleiter in die Geschichte der Erziehung einzugehen.»

Rudolph Stucki, Canada

Rudolph Stucki
06.02.2014

 

Grüezi Herr Stucki
Bin froh, dass sie eine glückliche Kindheit hatten im Klösterli. Wie komme ich dazu, ich weiss nicht ob sie wissen, dass das Wohnheim Klosterfiechten heute ein Heim für Körperlich und Geistig- behinderte ist. Habe dort ab 2003 ein paar Jahre gearbeitet als Betreuerin in dieser schönen Umgebung und das ist sie immer noch. Es war auch für mich eine schöne Zeit in diesem Haus. Heute hat der Kanton nochmals etwas geändert, es sind immer noch Behinderte dort, hauptsächlich mit einer speziellen Behinderung. Leider war mein Heimaufenthalt in Riehen nicht so toll wie ihrer aber ich habe mit fast 60 Jahren auch mein Leben im Griff oder das Leben mich. (schmunzeln) Wie klein die Welt doch ist.
Ihnen wünsche ich von Herzen alles gute Glück und ganz viel Gesundheit iris

Iris
20.12.2014

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