Das Kinderheim für Knaben in Aarwangen wurde von 1893 bis 1978 von verschiedenen Heimleitern geführt. Ehemalige Heimkinder berichten von ungenügender Aufsicht in den Berichen Verpflegung, Hygiene und Hausarbeiten. Das Kinderheim für Knaben in Aarwangen wurde von 1893 bis 1978 von verschiedenen Heimleitern geführt. Ehemalige Heimkinder berichten von ungenügender Aufsicht in den Berichen Verpflegung, Hygiene und Hausarbeiten.
(Quelle: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde)
Kommentar
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Zögling im Heim von 1954 - 1959
Ich war in diesem Heim von 1954 bis Frühjahr 1959. Der Damalige Vorsteher war Hans Gfeller. Seines Zeichens Hauptmann der Schweren Minenwerferbatterie 4. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass eine gewisse Autorität von ihm ausging. Ich kann mich nicht erinnern, dass er im übertriebenen Masse bestraft hat. Wurde man wegen einer Verfehlung in sein Bureau beordert, gabs allerhöchstens auf den Hintern. Anders dagegen war es oftmals mit der «Belegschaft» und im Besonderen spreche ich da von der Lehrerschaft. Eigentlich kann ich hierzu nur zwei benennen, die etwas aus dem Rahmen gefallen sind. Den einen, ..?.. Wullschleger (schläger), möchte ich als einen geschassten, frustrierten, mit einer Portion Sadismus behafteten Sekundarlehrer bezeichnen, der Ansätze von Jiu Jitsu und Judo beherrschte, und uns somit sein diesbezügliches Können gerne an irgendeinem armen Schwein von uns, und dies oft grundlos, demonstrieren musste. Der Andere, Peter Käser, war nicht ganz so schlimm oder gar sadistisch, hatte aber dennoch eine recht grosse Vorliebe für den Rohrstock, und dies beileibe nicht nur zur Anzeige an der Wandtafel. Dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Anekdote ihn betreffend zurückkommen. Da das Heim einen 60 Ha grossen Landwirtschaftsbetrieb besass, muss davon ausgegangen werden, dass da auch recht hart geschuftet werden musste. Dazu war da auch ein Meisterknecht vonnöten, der von uns allgemein als «Meisterknüttel» bezeichnet wurde. Der war wohl der Schlimmste von Allen. Ich wünsche ihm heute noch an den Hals, er möge bis zum Jüngsten Gericht in der Hölle schmoren. Das war ein Schwein mit dem niedrigen Instinkt einer Bestie. Zum Glück waren nicht immer alle so. Wenn ich mich so erinnere, da war zum Beispiel unsere Familienmutter die wir hatten. (Anmerkung: Wir waren immer so ungefähr 55 – 60 Zöglinge, und die waren wiederum in 3 Familien von 18 – 20 aufgeteilt). Sie hiess Frl. von Allmen und war noch recht jung und allerherzensgut. Sie war die Einzige, die es verstand das auszustrahlen, was sonst nur von einer Mutter ausgehen kann. Ich war nicht der einzige, der bei ihrem Fortgang geweint hat, denn sie wurde dann zu unserem Leidwesen von einem deutschen Aushilfslehrer, Peter Aellen, weggeheiratet. Wir haben sie ihm gegönnt, denn er war auch OK . Da war dann noch ein gewisser Herr Schaltegger, seines Zeichens Gärtner, weltoffen und mit einer philosophischen Ader, dessen abenteuerlichen Geschichten und Erlebnissen wir immer mit grösstem Interesse gelauscht haben. Fazit: All diese Jahre waren nicht immer ein Zuckerschlecken, oft war es hart, aber es war zu verkraften. Hiermit beende ich meinen ersten Beitrag.
Marcel43
01.11.2011
Heimkind von 1971-1979
Ich kenne dieses Heim auch. Hans Gfeller war auch mein Heimvater aber erst von 1971 – 1979. Ich bin der Meinung fair behandelt wordenzu sein. Es gab der eine oder andere Lehrer ( Röthlisberger ) die alles andere als gute Lehrer waren. Dagab es keine Gnade: Pultdeckel knallten auf die Köpfe und auch andere Sachen geschahen da.
Samuelstadler
20.10.2014
Heimkind von 1954-1957
Ich war von 1954 bis 1957 in Aarwangen. Natürlich waren die Erziehungsmethoden zu dieser Zeit noch völlig anders als heute. Die Hauseltern (Hans Gfeller und Elisabeth Gfeller) waren sehr korrekt, besonders Frau Gfeller war eine sehr gute Heimmutter, ich hatte bis zu ihrem Ableben einen sehr guten Kontakt mit ihr, der mir sehr wichtig war. Anders vereinzelte Lehrer. Der Wullschleger war ein Schläger und ein Sadist. Er liebte es, Buben zusammen zu schlagen (mir hat er einmal die Faust mitten ins Gesicht gehauen, ich blutete aus Mund und Nase). Natürlich hatte dies für ihn keine Konsequenzen. Der Lehrer Käser hat die Buben ausgenützt, teilweise in seinem Haus in Langental Gartenarbeiten auszuführen. Natürlich gab es bei ihm kein Essen und kein Trinken. Das übrige Personal kann ich aus heutiger Sicht als OK bezeichnen, teilweise waren auch sehr gute Menschen darunter. Bei ca. 70 Knaben ist es auch nicht leicht, völlige Gerechtigkeit auszuüben. Arnold Berger
arnoldberger
14.09.2015
Hallo Arnold,
ja, ich erinnere mich sehr wohl noch an Dich. Ich versuche über dieses Forum mit Dir in Kontakt zu treten, wir hätten Einiges miteinander zu erörtern, diese dunkle Epoche betreffend. Hattest Du nicht noch einen älteren Bruder, dessen Vorname mir allerdings entfallen ist? Ich erinnere mich auch, dass es mehrere Brüder gab. Die Gebrüder Ernst und Eugen Grossenbacher aus R. dann die Gebr. Neuhaus aus S. und die Gebr. Hans & Willi Zangger aus B.. Im Moment kommen mir keine anderen in den Sinn, das waren wohl alle. Ich kann mich heute immer noch an recht viele Namen unserer Leidensgenossen erinnern. Diese möchte ich aber nicht hier so öffentlich zur Kenntnis geben.
Ich würde es demzufolge begrüssen, wenn unsere Kontaktaufnahme gelingen könnte.
somit verbleibe ich mit allerbesten Grüssen
Marcel R. Schaffer
16/212 Ban Nongbouathong
Distr. Sikhottabong
Vientiane, RDP Lao
PS: Ich bin jederzeit via Skype, FB oder WhatsApp erreichbar.
e-mail:mslaoconsult@yahoo.fr
oder
patuxai@yahoo.fr
Marcel43
27.08.2016
Suche nach ehemaligen Zöglingen
Suche auf diesem Weg ehemalige Zöglinge aus den Jahren 1963 – 1968.
Gerhart (Gerry) Nenniger
g.nenniger@gmail.com
Nenniger
01.07.2019